Im Briefkasten hatte ich heute ein Schreiben der Gewerbeauskunft-Zentrale.de. Darin fordern Sie mich auf, die fehlenden Angaben bis zum 27. März 2013 zu ergänzen.
Der Brief sieht aus wie ein Schreiben von der Stadt Erlangen. Vor allem wegen des Verweises auf „Erlangen“ und dem Ankreuzfeld, ob der Betrieb in der Zwischenzeit aufgelöst wurde.
Mein erster Gedanke ist, dass ich bestimmt keine E-Mail-Adresse offiziell registrieren will. Und die Branche habe ich bereits bei der Gewerbeanmeldung angegeben. Also wo kann ich mich beschweren oder Widerspruch einlegen!
Dann lese ich den Brief genauer durch:
Sollte ich den Termin versäumen, passiert nichts?!
Jetzt lese ich noch genauer. Beim Basiseintrag bzw. Bildeintrag schwant mir ein Betrugsversuch. Allerdings wird erst auf der Rückseite beim vierten Unterpunkt erwähnt, dass der Eintrag 956,40 Euro kosten soll. Für eine Laufzeit von zwei Jahren.
(Korrektur: nach dem dritten Mal lesen, sehe ich, dass neben dem „Basiseintrag“ auf der ersten Seite ein Hinweis auf die Kosten von 569,06 Euro steht.)
An gut gemachte Phishing-Attacken in meinen E-Mails bin ich gewöhnt. Die GWE-Wirtschaftsinformations Gmbh überträgt das Konzept auf herkömmliche Post.
Netter Versuch, ich habe keine Bedarf.
Juristisch muss das Schreiben wohl ganz geschickt gemacht sein. Denn Google offenbart, dass die GWE Düsseldorf das Abzock-Spiel bereits seit dem Jahr 2010 betreibt.
Der NDR brachte am 20. Februar 2013 einen Bericht über die Betrugsmasche. Mich wundert nur, dass den Jungs bisher niemand das Handwerk legen konnte. Sogar die Gerichte urteilen unterschiedlich. Im Film schredert der Vertreter der Verbraucherzentrale den Brief und empfiehlt gar nicht auf das Schreiben zu reagieren.
Schließlich ist es ein „Angebot“, das ich nicht annehmen muss …
Was mich jetzt noch interessiert ist, woher hat die Firma GWE überhaupt meine Adresse gekauft? Die Gewinnspanne dürfte astronomisch sein, wenn sofort auf die Rechnung eine Mahnung folgt. Ein paar Cent für mein Adress-Daten, 25 Cent für einen Infobrief, dann eine Rechnung und die Mahnung für zusammen 1,16 Euro … ein Großteil wird sich von den Drohungen einschüchtern lassen.