Der zweite Test läuft von überall Arbeiten zu können. Mein deutscher Mobilfunk-Tarif würde es unwirtschaftlich machen, einfach über das Handy im Ausland ins Internet zu gehen. Also hole ich mir in jedem Land eine lokale Prepaid-Karte mit Internet-Option.
In Spanien klappte das vor zwei Jahren schon ganz gut. Mir ging es aber auf den Keks immer auf Bundle-Angebote angewiesen zu sein, die den USB-Stick auf einen Anbieter einschränken. Eine Sammlung an UMTS-Stick wollte ich nicht beginnen. Zudem waren die Treiber für Mac OS nicht ausgereift. Deshalb entschied ich mich jetzt für den Mobile WLAN Router ZTE MF 62. Die Einrichtung ist ein Kinderspiel. Alle Punkte sind sehr gut beschrieben.
In Velden (Österreich) war es heute eine mittlere Odysee ein Geschäft zu finden, dass nur eine SIM-Karte für den mobilen Internetzugang anbietet. Schlussendlich bin ich beim T-Mobile-Angebot Surf Klax Internet gelandet. Knapp 10 € als Startpreis* inklusive 1 GB Volumen, danach 5 € für jedes weitere GB. Die Karte lässt sich mit Wertmarken aufladen, die es angeblich überall zu kaufen gibt.
Bei einem höheren Datenvolumen wäre das Angebot Bob Breitband von bob.at ganz interessant. Knapp 15 Euro Startpreis, 4 € pro jedem weiteren GB. Es scheiterte allerdings daran, dass man ein Konto bei einer österreichischen Bank benötigt. Ich will doch nur ins Internet! Und kein neues Konto eröffnen.
Manche werden mich für Internet-süchtig halten, weil ich nicht mal zwei Wochen ohne Online-Verbindung sein kann. Jepp, das stimmt. Irgendjemand muss aber die Arbeiten meiner virtuellen Assistenten einsammeln, bündeln und veröffentlichen. Und ich bilde mir ein, dass es mir so wichtig ist, dass ich es selbst sein muss.
Es geht mir bei diesem Versuch auch weniger darum auszuprobieren, mich ganz auszuklinken. Sondern ich möchte ausprobieren, wie es ist meine Internet-Aktivitäten von jedem Punkt auf dem Globus steuern zu können.
Dabei stolpere ich ein zweites Mal darüber, dass es nicht so einfach ist, sich in einem fremden Land einen Überblick über alle Internet-Tarife zu besorgen. Österreich ist für mich bestimmt kein exotisches Land. Die Anbieter sind trotzdem andere als in Deutschland.
Gute Erfahrungen machte ich in zwei Elektronikmärkten, die alle vier Anbieter A1, T-Mobile, 3 und Orange im Angebot haben. In den Gesprächen mit den Verkäufern wurde mir sehr schnell klar, dass die Leistungen in Österreich anders bezeichnet werden. Es sind keine UMTS-Datentarife, sondern es heißt „Mobiles Internet“. Die Sprachbarriere ist gering, aber sie ist vorhanden. Ich bin gespannt, wie das nächste Woche in Kroatien ablaufen wird. Etwas mehr Vorab-Recherche wäre bestimmt nicht schlecht.
*) Sehr verwundert hat mich, dass die SIM-Karte von T-Mobile verkauft wird, ohne dass meine Personalien festgehalten wurden. Ich habe bar bezahlt. Ich bin also vollkommen anonym unterwegs. War das nicht schon einmal anders? Was könnte ich nicht alles Böses und Illegales anstellen …